Zu einer Ausbildungsveranstaltung der besonderen Art, trafen sich am Samstagmorgen zehn Kameraden der Ortsfeuerwehr Lehrte sowie zwei Mitglieder der Ortsfeuerwehren Steinwedel und Aligse. Es ging in die Rauchgasdurchzündungsanlage (RDA) nach Empelde um unter realen Bedingungen „heiß“ zu üben.
Gemeinsam fuhren wir, samt Schutzausrüstung und Atemschutzgeräten, zur Freiwilligen Feuerwehr Empelde. Dort steht die RDA welche uns die seltene Möglichkeit bietet, Rauchgasdurchzündungen darzustellen und richtig zu reagieren. Angeleitet und betreut wurden wir vor Ort durch das Heißausbildungsteam des Fördervereins der Feuerwehr Empelde, welcher sich auch um die Verpflegung kümmerte.
Los ging es dann mit einer Theoriestunde zum Thema Rauchgasdurchzündungen bei Wohnungsbränden und dem richtigen Überprüfen und Öffnen von Türen in einer Brandwohnung.
Nachdem wir uns mit Kaffee, Brötchen und Rührei stärken konnten, ging es an den praktischen Teil.
In der ersten Übung konnten wir an einer Übungstür den Temperaturcheck eines Brandraumes und das richtige Vorgehen in diesen trainieren. Wir nutzen hier die Möglichkeit uns über verschiedene Herangehensweisen auszutauschen.
Jetzt konnte es endlich „heiß“ werden. Nach dem Anlegen der kompletten PSA und dem Aufschultern der Atemschutzgeräte ging es zu einem kurzen medizinischen Check um die körperliche Verfassung und Eignung festzustellen.
Anschließend konnten alle 12 Teilnehmer im Container Platz nehmen und langsam beobachten wie sich ein Feuer sowie die dazugehörige Rauchentwicklung entwickelt. Mithilfe von Wärmebildkameras konnte man so sehr genau den Brandverlauf und den Temperaturanstieg verfolgen.
In der ersten Übung galt es, als 2-Mann-Trupp, eine Puppe aus dem aufgeheizten und verqualmten Container zu retten. Nach dieser „Aufwärmübung“ kam das Highlight für viele. Wieder als Trupp, konnte man im Container spüren und erleben wie sich eine Rauchgasdurchzündung, also ein so genanner „Roll Over“, anfühlt und wie die hohe Temperatur im Brandcontainer auf die Einsatzkleidung aber auch auf den Körper wirkt.
Im nächsten Schritt war es die Aufgabe, die heranrollende Flammenwand mit einem C-Hohlstrahlrohr abzukämpfen. Hierbei konnte jeder spüren wie unangenehm sich der entstehende Wasserdampf anfühlt, denn dieser wird von unserer Schutzkleidung nicht abgehalten.
Als letzte Übung stand eine Wärmegewöhnung auf dem Programm, welche uns unsere eigenen Grenzen, aber auch die unserer Ausrüstung zeigen sollte. Ähnlich wie am Anfang hockten alle 12 Teilnehmer im Container und beobachteten für sich die Hitzeeinwirkung auf ihre Schutzkleidung und ihren eigenen Körper. Hierbei gingen viele der Kameraden an ihre eigene Schmerzgrenze oder sogar darüber hinaus und mussten abbrechen und den Container verlassen um sich nicht zu verbrennen.
Bei diesen Temperaturen ist die Einsatzkleidung so sehr aufgeheizt, dass nur ein dünnes Luftpolster zwischen Kleidung und Haut vor Schmerzen und Verbrennungen schützt. Wird dieses Polster nun durch Bewegung oder Berührungen zerstört, kann es zu Verbrennungen kommen.