Hinweise bei Sturm und Unwetter
Bei schweren Gewittern, Sturmböen oder auch Wirbelstürmen bleibt durch die Unwetterwarnungen in den Medien vielfach genug Zeit, die Gefahren zu reduzieren und Schäden zu vermeiden oder zu mindern. Dabei ist es wichtig, dass Sie die Möglichkeit nutzen, die Wetterberichte zu verfolgen und ggf. Unwetterwarnungen zu befolgen. Beachten Sie bitte stets auch die aktuellen Wetterwarnungen des DWD.
- Während eines Sturmes sollten Sie sich nicht draußen aufhalten, sondern in festen Gebäuden Schutz suchen. Werden Sie im Freien überrascht und können kein Gebäude mehr aufsuchen, so suchen sie möglichst eine Mulde oder einen Graben auf, legen Sie sich mit dem Gesicht erdwärts und schützen Sie Kopf und Nacken mit den Händen.
- Versuchen Sie auf Ihrem Weg in ein Gebäude einen Bogen um Wälder und Freileitungen zu machen. Bevor Sie in die Nähe eines Hauses kommen, kann ein Blick nach oben lebenswichtig sein. Denn häufig lösen sich Dachziegel und werden auf den Boden geschleudert.
- Meiden Sie ebenfalls die Nähe von Baugerüsten und baufälligen Häusern, von denen sich Gerüst- und Fassadenteile lösen könnten.
- Schließen Sie im Inneren des Gebäudes Fenster und Türen sowie Rollläden oder Fensterläden.
- Halten Sie sich von Öffnungen fern, die nicht auf diese Art zusätzlich geschützt werden können, wie z. B. Dachluken.
- Suchen Sie bei einem Wirbelsturm möglichst einen tief liegenden Raum, z. B. Keller oder einen innen liegenden Raum Ihres Wohnbereiches auf. Kraftfahrzeuge, Wohnwagen und leichte Gebäude wie Holzbauten bieten möglicherweise keinen ausreichenden Schutz.
- Meiden Sie Räume mit großer Deckenspannweite wie z. B. Hallen.
Gewitter bergen Gefahren für alle Menschen im Freien – und können schwere Sachschäden durch Überspannung und Brandausbruch verursachen. Nicht immer warnt ein kräftiger Regenschauer rechtzeitig vor dem Unheil. Darauf weist der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) anlässlich der Warnungen vor Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen in den nächsten Tagen hin.
Die Feuerwehren geben sieben Sicherheitstipps:- Ein festes Gebäude ist der sicherste Platz bei einem Unwetter. Alternativ bietet auch ein geschlossenes Kraftfahrzeug Schutz.
- Wenn Sie im Freien von einem schweren Gewitter überrascht werden, hocken Sie sich in eine Senke, einen Hohlweg, unter eine Stahlbetonbrücke oder einen Felsvorsprung. Im dichten Wald hocken Sie sich ebenfalls hin – mindestens drei Meter von Bäumen oder Astspitzen entfernt.
- Meiden Sie einzeln stehende Bäume jeder Art, Masten, Metallzäune und andere Metallkonstruktionen.
- Durch kräftigen Regen kann im Straßenverkehr die Sicht stark beeinträchtigt werden. Passen Sie Ihre Fahrweise entsprechend an. Warten Sie Unwetter mit Sturm und Hagel zunächst auf einem Parkplatz oder am Straßenrand auf einem baumfreien Abschnitt ab.
- Straßen können durch das Wasser überflutet und zeitweise unpassierbar werden. Beachten Sie hier die entsprechenden Anweisungen.
- In Gebäuden ohne Blitzschutzsystem an den Strom- und Versorgungsleitungen sollten Sie bei Gewitter auf Kontakt zu Metallleitungen, das Duschen und das Telefonieren mit einem Schnurapparat verzichten sowie die Stecker der Elektrogeräte herausziehen.
- Melden Sie Unfälle und Brände sofort unter der europaweiten Notrufnummer 112. Bitte halten Sie die Notrufleitungen während eines Gewitters für Notfälle frei und melden Sie Schäden, von denen keine akute Gefahr ausgeht, erst nach Ende des Unwetters.
Quelle: Deutscher Feuerwehrverband
- Halten Sie Türen und Fenster geschlossen, damit keine Regenböen Wasser in den Wohnbereich drücken können, bedenken Sie evtl. vorhandene Dachluken.
- Achten Sie darauf, dass in Ihrer Wohnung kein Durchzug entstehen kann, der bei plötzlich zuschlagenden Türen oder Fenstern zu Schäden führt. Bedenken Sie, dass starker Wind das Regenwasser schräg durch Öffnungen eindringen lassen kann und hierdurch eventuell elektrische Geräte oder Anschlüsse gefährdet werden könnten.
- Bei sehr starken Niederschlägen könnte Wasser in die tiefer gelegenen Räume (Keller) eindringen, ggf. sollten Sie elektrische Geräte im Kellerbereich vom Netz nehmen und durch Wasser gefährdete Sachen erhöht lagern. Bei Freisetzung gefährlicher Substanzen, wie z. B. Heizöl, verständigen Sie die Feuerwehr.
- Bei starken Niederschlägen kann die Kanalisation überfordert werden und das Wasser fließt möglicherweise nur langsam ab, so dass Straßen überflutet sein können. Beachten Sie, dass dadurch Schäden in der Straßendecke oder vom Wasserdruck angehobene Kanaldeckel bedeckt sind und somit zu einer Gefahr werden können.
- Je nach Art des Unwetters sollten Sie danach Ihr Gebäude auf eventuelle Schäden wie Wassereinbruch oder Glasbruch usw. kontrollieren.
- Nehmen Sie elektrische Geräte nur in Betrieb, wenn Sie sicher sind, dass diese nicht mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen sind.
- Wurde jemand verletzt, so leisten Sie erste Hilfe und lösen Sie den Notruf aus.
- Ist das Gebäude beschädigt, so verlassen Sie es sicherheitshalber und betreten Sie es erst wieder, wenn es von Fachleuten freigegeben wurde.
- Wenn nach einem Sturm das Dach beschädigt wurde und z. B. Dachpfannen lose sind und herabzustürzen drohen, so halten Sie sich bitte aus dem Sturzbereich fern, er beträgt normalerweise ein Drittel der Höhe von Erdgleiche zur Regentraufe Verständigen Sie die Feuerwehr, damit die Gefahr beseitigt werden kann oder eine Absperrung erfolgt.
- Wenn Sie Haus- oder Nutztiere haben, bedenken Sie bitte, dass die Tiere durch ein Unwetter stark verängstigt werden können. Versuchen Sie beruhigend auf die Tiere einzuwirken, wenn die Umstände dies zulassen und achten Sie darauf, dass die Tiere den schützenden Bereich nicht verlassen können.
Download: Flyer Unwetter
Hinweise und Empfehlungen Ihrer Feuerwehr:
- Allgemeines
Häufig wird die Feuerwehr um Hilfe gerufen, um nach Starkregen vollgelaufene Keller zu entleeren. Dabei treffen dann eine Vielzahl von Hilfeersuchen gleichzeitig ein. Dieser Umstand sorgt dann dafür, dass nicht immer eine zeitnahe Hilfe ermöglicht werden kann. - Ursachen
Bei länger andauerndem Starkregen (z. B. nach Gewitter) kann die Kanalisation meistens die dann entstehenden Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Es kommt zwangsläufig zu Rückstaubildungen auf den Straßen. Da Wasser sich seinen Weg selbst sucht, besteht die Gefahr, dass tiefer gelegene Räume überfluten. Darüber hinaus besteht auch die Gefahr, dass durch Rückstaubildung in den Schmutzwasserleitungen Wasser aus Toiletten tritt. Im Regelfall lassen die Wassermassen nicht wirksam eindämmen. - Maßnahmen
Wirksame Maßnahmen lassen sich im Regelfall erst dann einleiten, wenn die Kanalisation wieder aufnahmefähig ist und das Wasser natürlich abfließen kann. Eine deutliche Entspannung tritt ca. 30 Minuten nach Ende des Starkregens ein. Vielfach beheben sich dann die Folgen von allein bzw. reduzieren sich auf ein Maß, wo man mit eigenen Mitteln den Schaden beheben kann. Bei größeren Schäden hilft Ihnen bei Bedarf dann die örtlich Feuerwehr. Im Regelfall sind diese Hilfeleistungen kostenpflichtig. - Vorbeugung
Wasser in einem Gebäude hat langwierige Folgen. Sorgen Sie dafür, dass Sie Schäden auf ein Minimum reduzieren. Warten Sie Ihre Rückstauschieber und reinigen Sie Ihre Abläufe regelmäßig. Überlegen Sie, ob Ihr Mauerwerk ausreichend isoliert ist, damit dass Wasser nicht von Außen durch das Mauerwerk drückt. Informieren Sie im Schadensfall Ihre Versicherung. - Gefahren
In Kellern findet man häufig Räume vor, in denen sich Haushaltsgeräte und ähnliches befinden.
Achtung: Gefahr durch Stromschläge!
- Begeben Sie sich nicht in vollgelaufene Räume, in den sich Stromleitungen befinden.
- Vermeiden Sie in diesen Fällen den Kontakt mit Wasser.
- Schalten Sie in jedem Fall die entsprechenden Sicherungen aus.
- Beim Einsatz eigener Pumpen achten sie auf geprüfte Geräte und schalten sie einen Sicherungsschutzschalter vor.
- Informieren Sie in jeden Fall auch die Feuerwehr über Stromgefahren.
- Allgemeines