09.12.2008 um 19:28 Uhr
Alarmübung Feuer mit Menschengefährdung – Lehrte, Tiefestrasse |
Um 19:28 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr mit dem Alarmstichwort Feuer in den ehemaligen Jugendclub Tiefestrasse gerufen. Für die als erstes eintreffenden Kräfte bot sich folgendes Bild: Bereits auf der Anfahrt wurde eine starke Rauchentwicklung festgestellt. Aus dem Haus traten schwarze Rauchschwaden und es roch stark verbrannt. An einem Fenster im ersten Obergeschoss stand ein Jugendlicher und rief um Hilfe.
Der Gruppenführer veranlasste sofort die Rettung über eine Steckleiter. Das Feuer wurde derweil in einem der Straße zugewandten Raum im Erdgeschoss ausgemacht. Als Erstmaßnahme wurde ein Fenster eingeschlagen und von außen mittels einem C-Rohr der erste Löschangriff vorgenommen.
Die am Fenster Befindliche Person gab nach der Rettung an, dass sich noch eine zweite Person im Gebäude befindet. Die mittlerweile eingetroffenen Kräfte des LF 16 verschafften sich Zugang von der Rückseite und suchten den unteren Bereich des Hauses ab. In diesem Moment türmte eine Erwachsene Person über die Steckleiter aus dem ersten Obergeschoss und entfernte sich von der Einsatzstelle. Der gerettete Jugendliche gab aber an, dass sich sein jüngerer Bruder noch im Gebäude befindet. Die Personensuche wurde fortgesetzt.
Da das Feuer mittlerweile unter Kontrolle war, wurde die Druckbelüftung des Treppenhauses eingeleitet. Im ersten Obergeschoss wurde dann der zweite Jugendliche gefunden und über das mittlerweile Rauchfreie Treppenhaus ins Freie gebracht.
Da die Jugendlichen nur von 2 Personen sprachen, eine weitere aber flüchtig war, wurde das gesamte Gebäude nach weiteren Personen Durchsucht. Nachdem dies geschehen war, wurde die Übung beendet.
Einem Großteil der Einsatzkräfte war bis zu diesem Zeitpunkt nicht in den Sinn gekommen, dass es sich "nur" um eine Übung handeln könnte. Die Übungslage sowie die Theaterreife Darstellung der den Einsatzkräften unbekannten „Opfer“ (Marius und Julian Meyer) war so überzeugend, dass der behandelte Notarzt sich zunächst weigerte, die geretteten Jugendlichen den Eltern zu übergeben.
Die, weiter oben erwähnte, flüchtige Person war einer der Übungsleiter, der unerkannt aus dem Gebäude entkommen konnte.
Für die kurzfristige Ausarbeitung bedanken wir uns bei Marc Wilhelms und Olaf Peters. Da das Haus am kommenden Montag abgerissen werden soll, musste nach der durchaus nicht üblichen Erlaubnis des Bauunternehmers, für die wir uns auch nochmals bedanken möchten, alles kurzfristig erarbeitet werden.