Chemikalien-Schutzanzug
Jeden Tag befahren Gefahrguttransporte, ob auf der Straße oder auf Schiene, unser Stadtgebiet. Sie transportieren die verschiedensten Arten von Chemikalien, Roh-, Halbfertig und Fertigprodukte. Darüber hinaus werden gefährlichen Güter auch in unserem Stadtgebiet gelagert, hergestellt, verarbeitet und umgeschlagen.
Jeder Zeit kann es zu Unfällen kommen, bei denen gefährliche Güter, Stoffe, Stoffgemische oder Produkte freigesetzt werden können, die bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung Schäden an der Bevölkerung, den Einsatzkräften, Lebewesen und der Umwelt verursachen können und zu deren Gefahrenabwehr und Beseitigung dann im Ersteinsatz die Feuerwehren gerufen werden.
Die Feuerwehr hält für solche Einsatzlagen Chemikalien-Schutzanzüge (CSA) bereit. Diese besonderen Schutzanzüge sind gas- und flüssigkeitsdicht und haben gegen die meiste Zahl von Stoffen, zumindest für eine gewisse Zeit, eine hohe Beständigkeit.
Damit der vorher beschriebene Schutz wirkt, muss in diesen Anzügen zur Versorgung der Einsatzkräfte mit Atemluft ein Atemschutzgerät getragen werden. Das hat zur Folge, dass die Atemluft direkt in den Anzug entlassen wird und sich dadurch innen ein Überdruck aufbaut. Dieser Faktor schützt die Einsatzkraft dann, falls es zu einer mechanischen Beschädigung des Anzuges kommt. Kontakt zur Außenwelt hält die Einsatzkräfte mit einem Funkgerät, was gleichermaßen im Anzug getragen wird.
Die körperliche Belastung einer Einsatzkraft in einem CSA ist extrem hoch. Der Träger ist in seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt, hat ein hohes Zusatzgewicht zu bewältigen und ist einem starken Temperaturanstieg im CSA ausgesetzt. Die Einsätzgrenze unter diesen Belastungen ist auf max. 25 Minuten beschränkt.
Um den körperlichen und psychischen Belastungen gewachsen zu sein, bedarf es einer speziellen, intensiven und kontinuierlichen Ausbildung dieser Einsatzkräfte.