Jugendfeuerwehrfreizeit in Plauen
Montag, 20.07.09
Heute hieß es früh aufstehen für die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Lehrte und deren Betreuer: um 6.30 Uhr war Treffen für die lang ersehnte Fahrt nach Plauen. Pünktlich, aber noch etwas müde, erschienen Kinder, Eltern und Betreuer, um die großen Koffer und Taschen in den Fahrzeugen zu verstauen.
Um 7 Uhr wurde sich schnell von den Eltern verabschiedet und entweder auf dem MTW Lehrte, MTW Kohlshorn oder das Werbemobil verteilt. Der MTW Lehrte ging hierbei als reines „Mädelsauto“ hervor. Nach ca. 3,5 Stunden Fahrt mit Frühstückspause auf einem Rastplatz, erreichten wir den schönen Ort Plauen in Sachsen. Nachdem wir in der Jugendherberge, die eine alte Berufsfeuerwehr ist die umgebaut wurde, unsere Zimmer bezogen hatten, ging es zum Mittagessen in den Speisesaal, der früher die Fahrzeughalle war.
Damit die Kinder ihr neues Zuhause für die nächsten 5 Tage besser kennen lernen konnten, gab es ein „Feuerwache–Kennenlern–Quiz“ durch das ganze Gebäude. So sollten z.B. die Schläuche im Schlauchturm gezählt werden, oder die Treppen zum Turm hinauf. Die Sieger erhielten am letzen Tag einen Preis.
Um 15 Uhr trafen wir uns, um die Gegend zu erkunden. Das erste Ziel war der 37 m hohe Bärenstein, welcher in der Nähe vom Bahnhof in einem kleinen Wald steht. Anschließend ging es durch einen schönen Park und durch die Altstadt von Plauen. Um 18 Uhr gab es Abendessen. Hierbei war beim „Hamburger selber machen“ Kreativität und Geschick gefragt. Geschmeckt hat es aber jedem! Nach einer kleinen Pause, die größtenteils zum Kofferauspacken und Basketballspielen genutzt wurde, gab es ein Tischtennis- und ein „Air Hockey-“ Turnier. Und nach einer kleinen Rutschpartie an der Rutschestange, welche vom zweiten Obergeschoss in den Speisesaal führte, fielen alle müde ins Bett.
Dienstag, 21.07.09
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es um 9 Uhr in das Alaunbergwerk. Nachdem wir uns alle mit Bergmannshelmen ausgestattet hatten, bekamen wir eine interessante Führung durch das Bergwerk. Insgesamt sind von dem recht geradlinigen Bergwerk ca. 650 Meter zu besichtigen. Das Interessanteste war eine geheime Inschrift in einem kleinen Tunnel, die bis heute nicht entziffert werden konnte. Leider kannten wir die alten Runen auch nicht.
Anschließend ging es mit dem gleichen „Führer“ weiter in das Luftschutzmuseum. Der Keller ist in einem alten Stollen und von allen damaligen Luftschutzkellern am besten erhalten. Informativ waren hier die Trümmer von echten Bomben, welche ausgestellt waren, genauso wie die alten Geschichten über die Zeit der Weltkriege, als diese Keller genutzt wurden. Zur Belustigung führte das alte Plumpsklo, da die Kinder solche Toiletten nicht mehr kannten.
Nach dem Mittagessen und einer Mittagspause ging es weiter in die Spitzenfabrik von Plauen. Eine Mitarbeiterin der Spitzenfabrik erzählte uns hier die Geschichte der Spitze und deren Herstellung. In den Räumlichkeiten waren viele alte Maschinen ausgestellt, welche heutzutage nicht mehr genutzt werden. In einer Nähstube konnte man weiteren Mitarbeitern zusehen, wie diese viele kleine Spitzentücher zu einer großen Spitzentischdecke nähten. Die größte Tischdecke, welche aufgehängt war, bestand aus über 200 Teilen, wobei man die feinen Nähte überhaupt nicht ausmachen konnte.
Nach dem Besuch der Spitzenfabrik konnten sich die Kinder entscheiden, ob sie mit einigen Betreuern schwimmen gehen , oder sich lieber einen freien Nachmittag in der Plauener Altstadt gönnen wollen. Das Wetter war super, sodass sich viele für den Schwimmausflug zum Vogtlandmeer an der Talsperre Pöhl entschieden. Nach einem gemütlichen Grillen haben wir eine Führung durch die alte Feuerwache von einem Mitglied der Berufsfeuerwehr bekommen. Später konnte man sich ans Feuer setzen, Basketball spielen oder anders den lauen Abend genießen.
Mittwoch, 22.07.09
Heute Morgen hieß es Lunch Paket gepackt und auf geht’s zur Berufsfeuerwehr Plauen, wo wir die große Fahrzeughalle besichtigten. Vor allem die Mädchen fanden das Tierrettungsfahrzeug toll, da auf der Seitenfront ein riesiger Papagei ragte. Nachdem wir den Spindraum angesehen hatten (besonders toll: Extraspinde für die Jugendfeuerwehr), gingen wir zur Atemschutzstrecke. Diese bestand aus einem Fitnessraum und einer langen, schwierigen Strecke, welche man am besten in Teamarbeit schaffen kann. Die Kids kletterten alle einmal durch die Strecke und überredeten danach die Betreuer es ihnen gleich zu tun. Der „Führer“ war so nett den Ausgang mit einem Kreuzknoten zu verschließen – aber wir konnten diesen, ohne ein Messer zur Hilfe zu nehmen, öffnen. Nachdem wir auch die Werkstätten angesehen hatten und noch ein paar Gruppenfotos vom und auf dem Schlauchturm geschossen hatten, fuhren wir weiter ans Vogtlandmeer.
Am Vogtlandmeer führte uns unser Weg nach einem Snack in den Hochseilgarten. Der Hochseilgarten ist unterteilt in verschiedene Schwierigkeitsstufen, wie „Abendteuer“, „Fitness“, „Spaß“ und „Risiko“. Die Kinder hatten nun die Freiheit auszuprobieren, was ihnen Spaß macht und an ihre Grenzen zu gehen. Oftmals nur durch zwei Seile gesichert, balancierten, sprangen oder kletterten wir in Höhen von bis zu 13 Metern. Einige Elemente, wie z.B. der Sprung aus 6 Metern Höhe in ein gespanntes Netz, erforderten Mut und Risikobereitschaft. Dennoch kamen wir alle heil wieder heraus.
Die nächste Station war das Freibad am Vogtlandmeer, um uns zu erfrischen. Jubelnd wurde im Wasser getobt und gelacht, aber auch zur entfernten Badeinsel geschwommen. Um 18 Uhr mussten wir hier leider die Zelte abbrechen und zum Abendessen in die Jugendherberge fahren. Es gab verschiedene Nudeln mit tollen Soßen. Aus einem Fundus von Klamotten, Hüten, Schuhen usw. suchten wir eine Auswahl zum Thema Afrika für eine Modenschau am Donnerstag aus. Der Abend war dann zur freien Verfügung.
Donnerstag, 23.07.09
Am Donnerstagmorgen fuhren wir zur Tropfsteinhöhle des Drachen Justus. In 9 m Tiefe erforschten wir die Tropfsteinhöhle. Das Besondere ist der See, welcher sich fast durch die ganze Höhle zieht. Das Wasser schimmert an einigen Stellen strahlend blau. Den Jugendlichen hatten es auch die zahlreichen Stalaktiten und Stalagmiten angetan. In einer Nische verborgen befand sich sogar eine aus Tropfstein geformte Figur, welche einer Person nicht unähnlich sah. Am Ende der Führung gab es in der Tropfsteinhöhle eine Lasershow, welche die Entstehung der Höhle vorführte und den Drachen Justus vorstellte. Nach der imposanten Show, waren wir dennoch froh wieder an warme Temperaturen zu gelangen (in der Höhle waren ca. 10 ° C). Wir wanderten zu einer Windmühle hoch, um den Kreislauf wieder ein wenig auf Touren zu bekommen. Einem kleinen Regenschauer entkamen wir ganz knapp, da unsere Betreuer netterweise die Fahrzeuge holten, um uns abzuholen. Danke noch mal!
Nach dem Mittagessen in der Jugendherberge ging es auf zu den Weberhexen. Diese bewohnen die ältesten Häuser der Stadt, was so einigen großen Personen erhebliche Schwierigkeiten einbrachte, da die Häuser sehr klein und verwinkelt waren. Bei den Weberhexen gab es verschiedene Aktionen, welche wir machen konnten. So haben einige Jugendliche Kerzen gezogen, andere mit Filz oder Stoff gearbeitet und wieder andere aus Holz tolle Feuerwehrautos gebaut. Jeder von uns hat nun ein Mitbringsel für zuhause. Anschließend ging es zum Bowling, wo jeder mehr oder weniger sein Talent zeigen konnte.
Nachdem wir uns heute kreativ und körperlich ausgelastet hatten, ging es zum Abendessen. Leider verpassten wir die Afrikaaufführung, aber nach einer Stylingrunde führten wir die Modenschau dennoch durch. Die Mädchen wurden von Scarlett, Bibi und Steffi herausgeputzt und haben eine tolle Show mit dem Motto „Die vier Jahreszeiten“ hingelegt. Die Jungs improvisierten ein wenig, was die Show unter Moderation von Carsten, dennoch nicht weniger interessant machte. Insgesamt hatten alle viel Spaß und später wurde viel zur lauten Musik getanzt. Besonders gefreut haben wir uns über einen Kasten mit alkoholfreien Getränken, welche die Jugendherberge aufgrund Freundlichkeit und tadellosen Benehmens ausgab.
Freitag, 24.07.09
Das Frühstück begann aufgrund der Modenschau erst gegen 9 Uhr. Danach wurde das restliche Taschengeld an alle Jugendlichen ausgeteilt und jeder konnte noch einmal in die Stadt, um sich eine schöne Erinnerung zu kaufen. Die gepackten Koffer wurden in einem Gepäckraum in der Jugendherberge untergestellt. Nach ca. zwei Stunden Shoppingtour packten wir das Gepäck wieder in die Fahrzeuge und machten uns auf dem Heimweg. Gegen 16 Uhr kamen wir in Lehrte an. Hier wurden wir bereits von einigen Eltern empfangen. Schnell wurde das Gepäck ausgeladen, die Fahrzeuge von innen und außen gesäubert und dann ging es ab nach Hause.
Diese tolle Woche würden wir gerne wiederholen!