Nr. 016: Vollbrand einer Sporthalle
Lehrte, 21.01.2017 um 0:54 Uhr – Großbrand
Die Ortsfeuerwehr Lehrte wurde am 21.1.2017 um 0:54 Uhr zu einer Rauchentwicklung im Bereich der Hauptschule Lehrte Süd alarmiert. Vor dem Abrücken wurde die Meldung von der Leitstelle zu einem Containerbrand konkretisiert. Auf der Anfahrt erhielten wir die Meldung, dass sich der brennende Container unter einem Vordach befinden soll.
Vor Ort wurden vor der Schule im Bereich eines Fahrradunterstandes zwei brennende Müllcontainer aus Kunststoff vorgefunden. Diese standen im Vollbrand und hatten ein ca. 4m hohes Flammenbild. Die bereits eingetroffene Polizei machte den ersten Gruppenführer darauf aufmerksam, dass in der ca. 50m weiter befindlichen Sporthalle eine Verrauchung zu erkennen sei.
Während der Angriffstrupp die brennenden Container ablöschte, ging der Gruppenführer gemeinsam mit dem ebenfalls eingetroffenen Einsatzleitdienst (ELD) auf Erkundung zur Sporthalle. Dabei wurde ein Rauchaustritt aus den Abluftöffnungen der festgestellt.
Während durch zerstören der Scheibe in einer Eingangstür ein Zugang zu der Halle geschaffen wurde, um eine Erkundung im Inneren vornehmen zu können, wurde zeitgleich die Alarmstufe erhöht. Da die Rauchentwicklung massiv zunahm, wurde die Alarmstufe erneut erhöht und der 3 Zug der Stadtfeuerwehr zusammen mit dem ELW 2 alarmiert. Nach dem Öffnen der ersten Tür wurde eine starke Verrauchung und Wärmestrahlung im Eingangsbereich festgestellt, zusätzlich trat der Rauch mittlerweile aus allen Öffnungen der Halle. Erneute wurde die Alarmstufe um den 2. Zug, kurz danach um den 5.Zug, 4.Zug und 6.Zug erhöht. Kurze Zeit später wurden die Drehleitern aus Burgdorf und Sehnde nachgefordert.
Der Angriffstrupp, der zu Erkundung und Lokalisierung der Brandstelle im Innenangriff unter Atemschutz eingesetzt wurde, musste aufgrund der extremen Wärmebelastung und null Sicht das Gebäude verlassen ohne den Brandherd lokalisieren zu können. Als der Trupp das Gebäude verlies waren zeitgleich Einsturzgeräusche zu vernehmen, so dass auf Grund der Einsturz Gefahr kein weiterer Trupp im Innenangriff eingesetzt wurde. Zu dieser Zeit konnte auch von außen noch kein Feuer lokalisiert werden.
Die Öffnung einer zweiten Zugangstür im Hallenbereich, zeigte ebenfalls eine massive Verrauchung und Wärmestrahlung aus der Turnhalle. Von dieser Tür aus wurde ein C-Rohres vorgenommen, um die Rauchgase in der Halle herunter zu kühlen. Zu diesem Zeitpunkt waren Erste Flammen im Außenbereich des Umkleidetraktes zu erkennen. Diese wurden im Außenangriff mit einem C-Rohr heruntergeschlagen, durch das Wasser barsten die Scheiben im oberen Bereich der Halle. Zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass die Flammen nicht aus dem Dach des Umkleidetraktes schlugen, sondern durch die Scheiben der Halle schienen. Durch die nun stattfindende Sauerstoffzufuhr auf Grund der zerstörten Scheiben gab es eine massive Durchzündung, die die gesamte Halle in Sekunden in Brand steckte. Zeitgleich stürzte das gesamte Dach ein. Die Flammen schlugen nun mehrere 10 Meter in den Himmel.
Der Schwerpunkt wurde nun auf Riegelstellungen zu den angrenzenden Gebäuden gelegt. Ein Übergreifen des Feuers auf weitere bisher nicht betroffene Teile des Schulkomplexes konnte so verhindert werden. Das Feuer wurde nun von drei Drehleitern mit Wenderohr und 8 C-Rohre bekämpft.
Das Feuer in der Halle war nun unter Kontrolle.
Da sich das Feuer in der Zwischendecke des Umkleidetraktes weiter ausbreitete, durch die vermutete Einsturzgefahr aber kein effektiver Innenangriff möglich war, wurde ein Fachberater Bau vom THW hinzugezogen. Dieser bestätigte nach Sichtung des Traktes die Einsturzgefahr.
Da keine effektive Bekämpfung der Flammen möglich war, diese aber immer wieder aufloderten, wurde ein Kettenbagger nachgefordert, um das Dach des Umkleidebereiches abzutragen. Dies passierte nach der erforderlichen Rüstzeit. Der Bagger riss den kompletten Umkleidetrakt ein, währen die Flammen von der Drehleiter aus und mittels eines B-Hohlstrahlrohres gelöscht wurden.
Im Anschluss wurde die gesamte Brandstelle von der Drehleiter aus mit Schaum Bedeckt.
Der Einsatz Endete um 14:30 Uhr. Um ein eventuelles erneutes Entzünden frühzeitig zu erkennen, wird die Brandstelle noch alle zwei Stunden bis 22 Uhr kontrolliert.
Im Einsatz waren: ELW, HLF-B, HLF-T, DLA, LF-8, GW-N und MTW sowie der 2., 3., 4., 5. und 6. Zug der Stadtfeuerwehr, die Feuerwehren Burgdorf und Sehnde, die BF Hannover, eine SEG des Roten Kreuzes, die Polizei und der Rettungsdienst.