Nr. 183 am 4.10.2004 um 19:30 Uhr
Suizidandrohung – Sehnde, Klinikum Wahrendorff
Ein Patient des Klinikums Wahrendorff hat sich am Montagabend in seinem Zimmer im Haus 1 in Köthenwald verbarrikadiert und drohte sich die Pulsadern aufzuschneiden. Die einzige Zugangsmöglichkeit zu dem im zweiten Obergeschoß gelegenen Zimmer bestand somit im Fenster, das bereits auf Kipp stand.
Gegen 19.30 Uhr wurden dann die Ortsfeuerwehren Ilten und Lehrte alarmiert. Da das Fenster des Zimmers in einem Innenhof gelegen ist, wurde nach vorheriger Rücksprache mit dem stellvertretenden Stadtbrandmeister Diethelm Huch gleich die größere Drehleiter aus Lehrte angefordert.
Um auch für den Fall gewappnet zu sein, dass der Patient das Fenster nicht noch irgendwie öffnet oder zerstört und dann herunter springt, baute die Ortsfeuerwehr Lehrte zusätzlich auch noch ihren Sprungretter unter dem Fenster auf.
Während der Patient vom Fenster aus die Arbeiten im Innenhof beobachtete deutete er immer wieder an, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Um die Reaktionen des Patienten erkennen zu können, wurde ein Feuerwehrmann in einem gegenüberliegenden Zimmer postiert, der über Funk ständig durchgab, wie sich der Patient gerade verhielt. So konnte auch erkannt werden, dass er sich tatsächlich an einem Unterarm Schnittverletzungen zufügte. Allerdings ließ er diese Verletzungen kurz darauf von den auf dem Flur wartenden Rettungskräften verbinden, indem er den Arm durch den schmalen Spalt, den sich die Tür noch öffnen ließ, heraus hielt.
Zwischenzeitlich wurde der Korb der Drehleiter so vor das Fenster gefahren, dass der Patient dort nicht mehr heraus konnte. Dann gelang es den beiden Feuerwehrleuten aus dem Korb der Drehleiter auf den Fenstersims überzusteigen und das Fenster soweit auszuhebeln, dass sie in das Zimmer eindringen konnten. Die Tür wurde freigeräumt und der Patient konnte zur Untersuchung herausgebracht werden.
Für diesen Einsatz, der eine knappe Stunde dauerte, waren die Ortsfeuerwehren Lehrte mit drei Fahrzeugen und 13 Mann sowie Ilten mit zwei Fahrzeugen und 14 Mann im Einsatz. (Text von Freiwillige Feuerwehr Sehnde)